Im Bild sehen wir EINE mögliche Kette von Entwicklungen, die uns krank machen kann:
Ein Zustand der Entspannung und des Wohlbefindens (bspw. bei einem gut versorgten und geborgenen Säugling) wird durch einen Schmerz, ein Trauma (Verletzung, Verlust…) oder ein anderes beängstigendes Erlebnis ausgelöst. Dies führt zu einer kurzfristigen Reaktion, bei dem der Organismus unter körperliche und seelische Spannung gerät (Verkrampfung, Wutspannung, Angst o.ä.).
Normalerweise kann diese Spannung relativ schnell wieder abgebaut werden, wenn die verletzende oder beängstigende Situation verschwindet, wenn also der „Schmerz nachlässt“ und wenn die Umgebung Heilung ermöglicht (durch liebevolle Zuwendung und ausreichende Versorgung bspw.).
Wenn dies allerdings nicht der Fall ist und die als schmerzlich erlebte Situation beibehalten bleibt oder es keine Möglichkeit zum Spannungsabbau gibt (bspw. weil die Umgebung dies nicht zulässt, weiter Stress erzeugt o.ä.), kann sich die Spannung nicht mehr so leicht abbauen und chronifizieren: man wird VER-spannt oder AN-gespannt.
Eine Aufgabe des TCC-Trainings ist es, diese chronifizierten Verspannungen wieder zu lösen, also zu ENT-spannen. Es ist wie bei einem Knoten: Je komplizierter und je mehr kleine Knoten zu einem großen Knoten geknüpft wurden, desto länger braucht man, um alles wieder zu entwirren. Mit entsprechender Geduld und Ausdauer wird sich aber auch der hartnäckigste Knoten irgendwann vermutlich auflösen lassen. Darüber sprechen auch einige klassische Schriften des TCC.
Ich selbst habe an mir und Anderen erlebt, wie nach jahrelangem Training plötzlich tiefgreifende Veränderungen im eigenen Körper möglich waren und welche wundervollen (und teilweise wundersamen) Auswirkungen dies hatte. Jahrelange Schmerzen oder Blockaden, die sich hartnäckig trotz allen möglichen Therapien (und demotivierenden Diagnosen) gehalten haben, sind auf diese Weise schon plötzlich verschwunden. Auch im seelischen Bereich hat die Veränderung des Körpers mitunter drastische (positive) Auswirkungen.
Dies kann natürlich niemals und niemandem garantiert werden, sondern immer nur als eine Chance und Möglichkeit gesehen werden. Ob und inwieweit Veränderung (und Heilung) stattfindet, ist immer von sehr vielen Faktoren abhängig, nicht nur von der Methode allein.
Auch kann TCC keine Psychotherapie, ärztliche oder heilkundliche Behandlung ersetzen, sondern immer nur ein (sehr) persönlicher Weg sein. Gerade bei starken Traumata oder Verletzungen ist die Hinzuziehung eines ärztlichen oder psychotherapeutischen Heilkundigen unabdingbar.